Engadin – meine zweite Heimat ;-)

Alle Jahre wieder – und dies nicht zu Weihnachten, sondern im Sommer zieht es mich ins Oberengadin, eines der schönsten Fleckchen Erde überhaupt.
Dies stand heute mit der Roadster auf dem Programm, und zudem hatte ich noch fachkundige Begleitung, mein Vater (fährt eine GS). Mein Ziel von heute war nebst der Fahrt selbst die Verbesserung der Kurventechnik generell und in ‚Spitzkehren’ im Speziellen.
Um 0700 ging’s wieder los und wir fuhren über Land nach Rüti, dort auf die Autobahn bis nach Mollis im Kt. Glarus. Dann ging die erste Kurvenorgie los, hinauf nach Kerenzerberg. Schön hinter der GS her lernte ich schon viel über die Kurventechnik, was ich bisher falsch gemacht hatte. Zudem kannte ich die Strecke noch nicht, also ideale Übungsbedingungen. Oben angekommen führt die Strecke weiter dem Berg entlang in Richtung Walenstadt mit einer herrlichen Aussicht auf Amden und die Churfirsten. Ein paar Kurven nach unten, und wir waren wieder auf der Autobahn ich Richtung Chur. Nach einem kurzen Kaffeehalt auf der Terasse im Heidiland hiess die nächste Station Lenzerheide. Auch hier galt für mich das gleiche Motto: Im Kielwasser der GS hoch und möglichst viel von der Kurventechnik abschauen und selber versuchen umzusetzen. Am meisten fehlt mir der Mut, bei der Linkskurve wirklich lange genug ‚aussen zu bleiben’, fielen meine Weg dann doch etwas kürzer aus als die meines Vaters. Dies machte sich dann vor allem an der Tankstelle bzw. beim Vergleich des Tachos bemerkbar, wo auf der GS auf rund 130 km erstaunliche 4 Kilometer mehr vorhanden waren als aus meinem Tacho.
Die nächste Etappe führte von der Lenzerheide hinunter nach Tiefencastel und über den Julier ins Engadin. Kurz vor war es dann auch um die Fussrasten und die Stiefelspitze geschehen, in einer Linkskurve machten beide Bekanntschaft mit dem Teer 8-), und später am Tag ebenfalls auf der Heide folgte dann auch noch das Gleiche in der Rechtskurve. Tipp von meinem Vater: Zehenspitzen in engen Kehren gegen den Töff abwinkeln, dann passiert das zumindest mit dem Stiefel nicht mehr. Werde ich mir für die Zukunft merken ;-). Von Tinizong bis kurz nach Bivio wurde die Weiterfahrt aber zu einer beinahe unerträglichen Geduldsfahrt, da zwei Autocars eine riesige Kolonne verursachten und es nicht für nötig hielten, kurzzeitig anzuhalten und die rund 30 Autos mal vorbeizulassen. In der grossen Linkskurve nach Bivio war für mich die Übersicht auch gut genug und wir konnten die ganze Gruppe hinter uns lassen. Die anschliessende Fahrt war wunderbar, schöne Kurven, herrliche Landschaft, Sonnenschein – Kurvenswingen pur. Den Bogen bezüglich der Fahrtechnik hatte ich dann schon etwas besser raus, so dass ich das ‚Swing-Feeling’ langsam einstellte.
Mittagessen gab es dann nach einem Tankstopp auf dem Flughafen Samedan, der Malojawind war auch schon kräftig am aufkommen und so sassen wir bald wieder auf den Töffs. Nächste Etappe: Berninapass bis nach Poschiavo. Eine wunderbare Fahrt, hat für mich sogar noch den Julier getoppt, im Speziellen die Seite von Puschlav ist einfach herrlich. Topfebene Strassen, kaum Schlaglöcher, das machte auch eher mut, die Kurven wirklich schön aussen zu fahren. In Poschiavo hätte ich beinahe die ganze kurvige Welt umarmen können, mit der richtigen Technik ist töfflen ja noch schöner als Skifahren, vom Feeling meines Erachtens vergleichbar mit Karven, nur etwas zügiger und bei wärmeren Temperaturen ;-).
Die Rückfahrt nahmen wir über den Albulapass in Angriff, was mit dem Auto mein Lieblingspass ist. Wild, sehr natürlich, enge Strassen und Kurven: mit dem Töff war es jedoch nicht ganz so toll. Die vom Wetter gezeichnete Strasse ist natürlich nicht so doll mit dem Roadster-Fahrwerk, das war es mit der GS schon etwas einfacher mit dem längeren Federweg. Es ging, in Bergün angekommen war mein Magen dann jedoch schon etwas ‚zunderobsi’. Nach einem Eiskaffe ging es dann weiter von Bergün hinauf auf die Lenzerheide, und diese Strecke entschädigte jedoch die Albula-Strapazen vollends. Ruhige Strasse, schöne Kurven, auch hier wieder super um schöne grosse Bogen zu fahren und die engen Kehren zu üben. Der Hinunterfahrt nach Chur, und einem tiefen Zug bei der Räucherei auf der Heide, folgte die Autobahnfahrt in Richtung Zürich. Dann noch eine kurze Verschnaufpause auf einer Raststätte und anschliessend noch Stopp in Schmerikon, bevor es dann nach Hause ging.
Das ganze war ein super und vor allem sehr lehrreicher Tag für mich, habe ich viel bezüglich der Kurventechnik gelernt und bin nach heute sicher ganz anders unterwegs also noch am Dienstag. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meine Begleitung, hat riesigen Spass gemacht und ich hoffe, dass wir dies bald wiederholen können.