Unter Strom

Zugegeben: Ein etwas ungewöhnlicher Anblick ist es schon. Es sind, neben dem blauen Gitterrohrrahmen zahlreiche Kühlwasserschläuche und die beiden Wasserkühler zu sehen und doch steht der Prototyp namens E-Power-Roadster unter Strom und zwar nicht bildlich gesprochen, sondern im wahrsten Wortsinn.

BMW machte im Sommer einen ersten Aufschlag was Elektromotorräder angeht. Nun gewährten die Bayern einen weiteren Einblick in ihre Versuche auch Motorräder klimafreundlicher zu machen. Es gleicht fast einem Versuchsaufbau, ist ein Mix aus vielen verschiedenen Komponenten:

So ist die Karosserie der S1000R entliehen, während das Fahrwerk von der BMW R1200R stammt. Der Elektromotor, der von einer Lithium-Ionen-Batterie gespeist wird, hat seinen Ursprung gar im Automobilbereich des Unternehmens.

Abgewogen wurde zwischen Effektivität und Leistungsfähigkeit: Herausgekommen ist hierbei ein 100 kW starker Motor der innerhalb von 2,9 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen kann.

Kühlung ist nur während des Ladens vonnöten, die Batterie soll auf lange Sicht gesehen einen Wert von 21 kWh haben. Zielstrebig gibt man sich beim Aufladevolumen. Dieses soll mit 40 bis 50 kW über den europäischen Schnelllade-Standard CCS dafür sorgen, dass der Akku bereits nach 30 Minuten wieder zu 80 Prozent voll ist und so auch bis zu 200 Kilometer meistern soll.

Ein serienreifes elektrisches Bike wird vom weiß-blauen Traditionsunternehmen in den nächsten zwei bis drei Jahren allerdings nicht zu erwarten sein. Gründe hierfür seien zum einen die noch fehlenden, flächendeckenden Ladestationen, auf der anderen Seite wolle man garantieren, mit dem E-Roadster dann auch wirklich Strecken zwischen 200 und 300 Kilometern problemlos zurücklegen zu können.