Nautilus in Motorradgestalt

Man weiß nicht, ob es am Namen „The Wal“ oder doch eher an der handbearbeiteten bronzenen Verkleidung liegt, dass einem beim Anblick des neuesten Umbaus der BMW R18 als erstes Jules Vernes Nautilus einfällt.

Jedenfalls wird mit der Eigeninterpretation des japanischen Customizers Shinya Kimura, die Reihe „Soul Fuel“ fortgesetzt, bei der sich Umbau-Spezialisten am „Big Boxer“ austoben dürfen.

Wer nun allerdings glaubt, Kimura hätte zunächst einmal Tage oder gar Wochen damit verbracht, seine Gedanken, Ansätze und Ideen auf Papier zu bringen, der irrt. Denn wie bei ihm üblich, machte er sich, nach einer Rundfahrt mir der Standard-R18, sofort ans Werk.

Schnell war klar, bei Gummierung, Rädern, Rahmen sowie Bremsen und Federelementen bleibt alles beim Alten. Dabei erklärt der Designer, als was er die R18 eigentlich sieht und kreiert dabei im Prinzip eine neue Motorrad-Gattung, nämlich die des Sports Enduracer-und als eine solche sportliche Langstreckenmaschine will er „seine“ R18 dann auch verstanden wissen: Ein Tank mit vierfachem Volumen, ein gerundeter Sitzbankhöcker samt kugelförmigem Rücklicht und ganz besonders die Halbschalenverkleidung aus Blech mit zwei ungleichmäßig integrierten Scheinwerfern (die Bullaugen der Nautilus lassen grüßen) zeigen dieses Verständnis im Detail.

Nun fragt sich der Beobachter, wie man denn auf den Namen „The Wal“ kommt: Zum einen beim Blick auf die Front, die unter der Beleuchtung „Zähne“ stilisiert und zum anderen der Meinung von Kimura selbst, wonach die R18, „kraftvoll, gewaltig, aber immer gutmütig“ sei.

Um der Sportlichkeit mehr Ausdruck zu verleihen, sind die Fußrasten fünf Zentimeter weiter nach hinten gerückt und der gekürzte Lenker wurde um 15 Zentimeter tiefer angebracht. Der technisch unveränderte Auspuff setzt durch seine schwarze Farbe einen Akzent.