Wo ist die Strasse?

Da ich an einem Nicht-Wochenende schon mal die Gelegenheit habe zum töfffahren möchte ich diese, auch trotz des eher schlechten Wetters, nutzen.

Warm eingepackt fuhr ich um 1000 los in Richtung Tösstal. Die Wolken standen etwa gleich wie gestern, aber ich als unverbesserlicher Optimist nahm das vorerst nicht so zur Kenntnis, war ich doch etwas später unterwegs als gestern. Auf der Hulftegg jedoch bot sich das gleiche Bild, Sicht von etwa 20 Meter und sehr feucht. Also schnell hinunter in Richtung Wattwil. In Lichtensteig hatte ich dann den Lichtblick in der Wolkendecke entdeckt und entschied mich, über die Wasserfluh ins Appenzellerland zu fahren. Die Fahrt hinauf war wunderbar, so gut wie kein Verkehr, also herrlich um saubere Kurven zu fahren. Auch der Reifen hinten war zwischenzeitlich eingefahren, so stand der Schräglagenorgie nichts im Weg ;-). Wieder unten angekommen bog ich dann gleich ab hinauf auf den Hemberg. Die Spitzkehren sind immer eine gute Lehre für mich, an der sauberen Linie der letzten übe ich noch heute, irgendwie kriege ich die einfach nicht sauber hin. Oben waren dann auch schon meine treuesten Begleiter von heute, die Wolken bzw. Nebel, auch schon da. Also Blinker nach links stellen und hinunter in Richtung Urnäsch. Nun begann eine lange und unrühmliche Leidensgeschichte, die viele Moppedfahrer sicher kennen. Mein liebes Visier hatte so seine liebe Mühe mit der Feuchtigkeit, also lief mir andauernd mein Sichtfeld zu. Irgendwann gab ich auf und fuhr nur noch mit geöffnetem Visier, aber bei den Temperaturen gar nicht einfach. Also war es ein Wechselspiel zwischen Visier offen und geschlossen… zusammen mit der schlechten Sicht war das keine gute Idee, also regelmässig Halt einlegen und Brille und Visier trocknen. Das ist etwas für die Pendenzenliste, da muss ich etwas ändern. In Urnäsch angekommen, bog ich in Richtung Schwägalp ab. Trotz des miserablen Wetters wollte ich da drüber. Naja, die Fahrt glich im oberen viertel einer ‚Tastfahrt’, ausser die folgenden 20 Meter vor einem sah man gar nichts. Aber die Hinterseite versprach Besserung, da man dort im Wald nach unten fährt. Nach dem Putzstopp auf der Passhöhe waren wir bei der Hinunterfahrt plötzlich ganz viele 😉 Es war Alpabzug, und nebst ein paar Autos und einigen wenigen, Moppedfahrer waren auch noch viele (tierische) Kühe auf den Strassen unterwegs, also höllisch aufpassen um auch nicht auf einem der vielen ‚Fladen’ auszurutschen.
Die Heimreise führte mich dann noch über Wattwil/Ricken und anschliessend der Autobahn zurück. Dann noch Tank auffüllen, Luftdruck und Öl kontrollieren, und dann nicht wie ab unter eine warme Dusche…
Ich fühle mich wieder ganz zu Hause auf meiner Dicken, die Fahrt war herrlich, auch haben die Füsse mal wieder Bekanntschaft mit dem Boden gemacht in der Abfahrt von der Schwägalp. Jetzt werde ich die letzten Ausfahrten vor dem Winter sicher noch in vollen Zügen geniessen.